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Ein herausfordernder Start ins 2024 und grosse Dankbarkeit

Aktualisiert: 26. März



Bevor weitere Monate ohne Blogeintrag vergehen, habe ich mich entschieden, wieder mal zu schreiben, auch wenn der Jahresrückblick 2023 noch aussteht.


Zahlen am 1.1.2024

  • Zebu: 31 ( 7 davon Kälber, die bei uns geboren wurden)

  • Kaschmirziegen: 11

  • Hühner: ca. 40

  • Katzen: 3

  • Menschliche Hofbewohner/innen: 3 (huch, es ist noch niemand vor der vielen Arbeit geflüchtet :)

  • Anzahl To-Do: Unzählbar ;)

Nach einer ruhigen Weihnachtszeit und Silvester zuhause, startete das Jahr eher turbulent. Im Stall waren die Läuse los ; ein paar Wochen nachdem wir die Kühe nicht mehr auf die Weide lassen konnten, begannen sie sich immer stärker zu kratzen. Die Herde war unruhig. Irgendwann stellten wir fest, dass es Läuse waren, die behandelt werden mussten. Auch anfangs Januar gab es das erste tote Zebukalb. Wir wussten, dass unsere Zebukuh Sima bald kalbern wird. Doch wie es schon ein paar Mal war, ging es schneller als erwartet. Als Silvan am Morgen in den Stall kam, lag das Kalb tot im Abwasserschacht im Auslauf. Wir nehmen an, dass die Geburt gut verlaufen ist, das Kalb bald munter war und rum gelaufen ist. Es muss in den kleinen Schacht gefallen sein. Wahrscheinlich konnte es nicht sofort aufstehen und hat das Schmelz- und Regenwasser, von welchem es in dieser viel Nacht viel gab, eingeatmet. Es ist traurig so ein schönes und sehr wahrscheinlich gesundes Kalb tot vorzufinden. Es war ein riesen Pech! Glücklicherweise hat die Kuh den Verlust gut verkraftet. Wenn die Kuh zu viel Milch hat, kann dies zu einer Entzündung des Euters führen. Gegen den Rat des Tierarztes, haben wir uns entschieden nichts zu machen ausser das Futter für die Kuh so zu reduzieren, dass die Milchproduktion nicht unnötig angekurbelt wird. Wir haben die Kuh mehrere Tag genau im Aug behalten und bald festgestellt, dass sich die Milch von alleine und ohne Massnahmen wie melken, zurück gegangen ist.

Kurze Zeit später, hat einer unserer Jungstier einen kleinen Teil vom Horn abgebrochen. Es blutete stark, heilte dann aber schnell und ohne Komplikationen. Es war interessant zu beobachten wie unsere Zebus, besonders Twist unser Stier, auf das Blut am Boden reagiert hat. Er hat gerochen und geschnaubt als würde er der Herde sagen wollen: Was ist hier passiert?


Ende Januar hatten wir ein paar Tage im Schnee, auf der Belalp in Aussicht - das tat gut. Rochus kam und wir konnten mit bestem Gewissen für ein paar Tage fort. Das Wetter war schön und der Schnee war gut. Silvan war viel auf der Piste und Lissi entdeckte das Skifahren und wäre am liebsten länger geblieben. Da Lissi in den Kindergarten musste, ging ich nach vier Tagen mit ihr nach Hause. Geplant war, dass Silvan noch ein paar Tage bleiben kann.

Es kam anders als geplant: Am Tag nachdem Lissi und ich nach Hause kamen, ging ich mit ihr wegen starkem Husten zum Kinderarzt. Auf dem Heimweg stolperte ich beim Aussteigen aus dem Bus und brach mir das Fussgelenk so heftig, dass ich sofort wusste, dass diese Sache länger und mühsamer sein wird. Ich rief Silvan an und bat ihn nach Hause zu kommen. Lissi konnte zu meiner Schwester, die neben an wohnte und ich wurde mit dem Krankenwagen ins Spital gebracht. Und meine erste Vermutung bewahrheitete sich: Der Fuss musste unter Narkose repositioniert und gegibst werden. Dann musste er einige Tage abschwellen, bevor dieser mit Platten und Schrauben geflickt werden konnte. Knapp zwei Wochen managte Silvan Kind, Hof und Haus. Rochus war so oft er konnte da, um im Stall zu helfen. Meine Mutter hat oft zu Lissi geschaut. Wenn Silvan gerade nicht arbeitete kam er mich mit Lissi besuchen.

Ich brauchte diese Situation nicht, um zu wissen, was für ein Glück ich habe. Dennoch spürte ich es unter diesen Umständen noch intensiver und bewusster! Ich habe einen grossartigen Partner und "Mitstreiter" auf dem Hof (Danke Danke Danke Silvan!!!). Ein tolles Umfeld, dass für Lissi schaute (Danke Mama!) und mich besuchen kam und die langen Tage im Spital verkürzten. Und wir haben einen super guten und sehr hilfsbereiten Mitarbeiter (Danke Rochus!!).


Als ich nach knapp zwei Wochen im Krankenhaus eeeendlich nach Hause durfte, war das Ankommen zuhause sehr emotional. Noch jetzt kommen mir die Tränen beim Schreiben. Ich spürte so fest, was ich für ein riesen Glück habe. Wir haben "unser Ding"... wir leben unseren Traum - was für ein Luxus. Wir arbeiten hart dafür, dennoch ist es nicht selbverständlich. Wir haben so tolle und schöne Tiere, leben auf so einem schönen Flecken Erde, haben viel Platz und ich habe jemanden, der all dies mit mir lebt, trägt und schätzt. Und ich habe eine grandiose Tochter. Wir sind gesund. Ja, bei all dem Glück, da ist auch ein mühseliges Warten auf einen heilen Fuss ziemlich belanglos.


Was für ein Glück wir mit Rochus haben, bewies er wieder mal in der Situation die folgte, nachdem ich nach Hause kam; Silvan bekam eine Lungenentzündung. Glücklicherweise halfen die Medikamente und er kam an einem Spitalaufenthalt vorbei. Doch mehr als zwei Wochen hatte er keine Energie. Er half bei dem, was ich nicht konnte, lag sonst jedoch Tag und Nacht im Bett. Rochus war über zwei Wochen am Stück da und versorgte unsere Tiere und auch uns. Das ist unbezahlbar!


Inzwischen ist die Lungenentzündung abgeklungen und Silvan ist, abgesehen von einer schmerzenden Schulter, wieder gesund. Rochus ist regelmässig hier um Silvan zu entlasten. Ich warte darauf in zwei Wochen den Gips los zu werden. Danach wird mein Fuss mehrere Wochen brauchen um wieder fit zu werden. Wir haben über "Caritas Bergeinsatz" mehrere Personen, die uns jeweils für eine Woche unterstützen werden.


Diese Woche wurden die Hühner, die inzwischen kaum noch legten, von einem "mobilen Metzger" bei uns auf dem Hof geschlachtet (melde dich wenn du Interesse hast an einem Suppenhuhn). Dann musste der Stall gereinigt werden und gestern bezogen 50 "neue" Hühner (die auf einem Biohof ausgestallt wurden) unseren Hühnerstall. In den nächsten Wochen werden wir uns ebenfalls von den ersten zwei Zebustieren verabschieden müssen. Wir haben sechs Jungstiere, die viel Unruhe in die Herde bringen wenn eine Kuh/ein Rind stierig ist. Unruhe bedeutet für die Tiere immer Stress und zugleich eine erhöhte Verletzungsgefahr. Deshalb ist es Zeit die "Stierengruppe" los zu werden.


In den letzten Wochen haben wir in Moutier einen Metzger gefunden, der unsere Zebu im Anhänger schiessen kann. Nach dem Austausch mit anderen Zebuhalter/innen und der Erfahrung mit unseren Zebus, erscheint uns dies eine gute Lösung. Wenn die Tiere den Anhänger kennen, ist es für sie keinen Stress im Anhänger zu sein. Im Schlachthof müssen sie so nicht in einer ungewohnten Umgebung mit unbekannten Menschen, die sicherlich Unsicherheit auslösen würden, eingeklemmt und geschossen werden. Wir erhoffen uns, dass der Metzger so eine Klappe des Anhängers aufmachen kann, mit dem Gewehr schiessen kann und die Tiere schneller tot sind, als sie realisieren, was passiert.

Wir wollen sicherlich dabei sein um zu sehen, ob die Tiere so in Ruhe sterben, wie wir uns das wünschen. Eine Hofschlachtung erachten wir als schwierig mit unserer Herde. Wenn, dann müsste die Herde von den Tieren, die geschlachtet werden müssen, getrennt werden. Wir sind uns sicher, dass die Anwesenheit des Metzgers, das Schiessen, das Aufladen und der Geruch des Blutes in der Herde viel Stress auslösen würde.


Wir haben uns entschieden, einen eigenen Viehanhänger zu kaufen. So können wir die Tiere vor dem Transport an den Anhänger gewöhnen. Wir hatten Glück und haben den gewünschten Anhänger zu einem bezahlbaren Preis gefunden.


Anfangs März war noch Pierre ein absoluter "Baum-Profi" hier und hat unsere Obstbäume geschnitten. Eine weitere unbezahlbare Hilfe. Vielen Dank Pierre!!!


Weiter hat Rochus letzte Woche einen Occasion-Mistkran geholt, welchen wir bald brauchen werden um unseren Mist aufzuladen und mit dem Zetter aufs Land zu bringen. Endlich kommt unser wertvoller Zebudünger aufs Land :)


Aktuell steht die Weidepflege unserer Waldweide weit oben auf der Prioritätenliste. Nur noch bis am 1.April dürfen wir Sträucher und Büsche absagen. Danach ist dies aus Rücksicht auf nistende Vögel nicht mehr erlaubt.

Silvan hat mit Hilfe seiner Eltern (Danke Ruedi und Yvonne) bereits viele Haselsträucher gesägt und zusammengetragen.


Ich habe viel Bürokram aufarbeiten und organisieren können. Nun steht der Endspurt in der Buchhaltung an. Ich freue mich in einigen Wochen hoffentlich auch wieder ein bisschen draussen Arbeiten zu können.













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