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Tiere und Hof

unsere Zebus

 

 

 

 

 

Jedes Mal wenn wir unserer Zebuherde auf der Weide oder im Stall zusehen, sind wir einfach glücklich und auch ein bisschen stolz solche Tiere zu haben

 

Zebus und unser Land

Es mag unpassend erscheinen, auf einem Hof im Jura auf knapp 1000 Metern, eine so "exotische" Rinderart zu halten - doch dieser Entscheid macht Sinn. Die Zebus kommen zwar ursprünglich aus Südasien. Ihr Ursprung gibt ihnen jedoch Eigenschaften, die gut zu unserem Hof und zu uns passen: Sie sind sich mageres Futter gewohnt und fressen neben Gras auch gerne Sträucher. Dies ist auf unserem Hof ein willkommenes Plus , da besonders auf unserer knapp 8ha grossen Waldweide von nationaler Bedeutung viele Sträucher "im Zaum" gehalten werden müssen. Zudem wiegen die Zebus nur etwa die Hälfte der hier üblichen Fleischrassen was die Landschaft grössten Teils von Trittschäden bewahrt.

Für uns war klar: wir brauchen Tiere, die das Futter brauchen, welches uns hier zur Verfügung steht. Futter von anderen Betrieben, aus anderen Regionen oder sogar anderen Ländern zu kaufen, das macht für uns keinen Sinn! 

 

Zebus uns ihre vielen guten Eigenschaften

Zebu sind sehr ursprünglich und nicht so "überzüchtet" wie viele andere Kuhrassen, was viele Vorteile mit sich bringt: Sie sind sehr gesund und robust, d.h. wir brauchen äusserst selten einen Tierarzt. Die bei Rindern sonst häufiger vorkommenden Probleme mit z.B. der Verdauung, den Klauen oder Komplikationen bei der Geburt sind selten ein Thema. Und was macht einem glücklicher als gesunde Tiere?

Die zunehmend höheren Temperaturen stecken die Zebus auch gut weg. Wenn andere Kühe dem Schatten nachgehen, liegen unsere Tiere noch ganz entspannt an der prallen Sonne.  Sie sind sind richtige "SonnenanbeterInnen", vertragen aber auch den  Winter gut - nur Wind mögen sie gar nicht. 

Das Wesen der Zebus unterscheidet sich stark von dem anderer Kühe: Da sie noch ursprünglicher sind, sind auch ihre Instinkte viel ausgeprägter. Sie sind sehr wachsam und allem Unbekannten gegenüber erstmals misstrauisch.  Dies bedeutet, dass sie eine hohe Präsenz von uns brauchen, damit sie Vertrauen aufbauen können. Wenn man ihr Vertrauen gewonnen hat, sind sie sehr zutraulich und die meisten von ihnen mögen es sehr gestreichelt zu werden. Wenn Leute an ihrer Weide vorbei laufen, kommen die Zebus häufig schauen. Und wenn Sie Muhen, ist dies ein eindrückliches Konzert, welches auch anders klingt als wir es uns von anderen Kühen gewohnt sind. 

Zebufleisch, Schlachtung und Direktvermarktung

Zebufleisch lässt sich nur direkt vermarkten, da es etwas anders schmeckt als "normales" Rindfleisch. Da die Tiere kleiner sind, sind auch die Fleischstücke kleiner. Doch auch von der Qualität unterscheidet sich das Fleisch. Das Zebufleisch ist feinfaserig, fett- und cholesterinarm und hat ein kräftigeres Aroma. 

In der Zubereitung ist es gleich wie anderes Rindfleisch. Allerdings musst man beim Anbraten oder Grillieren gut aufpassen, dass man es nicht zu lange brät, da es wegen dem tiefen Fettgehalt schneller zu trocken wird. Beim Schmoren ist es genau gleich zu verwenden. 

Wir haben uns sehr bewusst dafür entschieden Fleisch zu produzieren, welches wir direkt verkaufen. Wenn man es in die üblichen Kanäle für die Grossverteiler gibt, werden die Tiere mit einem Lastwagen abgeholt und in ein Schlachthaus gefahren. Der Preis, der einem für die Tiere bezahlt wird, ist sehr schwankend. Doch unsere Tiere sind für uns immer gleich wertvoll, egal in welcher Jahreszeit und deshalb muss der Preis konstant sein. Zudem wollen wir bei unseren Tieren dabei sein von der Geburt bis zu ihrem Tod.

Da die Zebus mit Stress auf den Geruch von Blut und auf unbekannte Personen reagieren, ist es für uns im Moment der stimmigste Weg, die Zebus in dem ihnen vertrauten Anhänger zu laden, 20 Minuten ins Schlachthaus zu fahren und sie dort direkt im Anhänger, in unserer Anwesenheit, schiessen zu lassen. Künftig wird aber auf jeden fall auch die Hoftötung ein Thema sein.

Unser Fleisch wird von Stéphane Oester (in Grandval) verarbeitet. Nach dem Schlachten lässt er das Fleisch knapp einen Monat reifen, bevor er dieses zerschneidet und weiter verarbeitet. Das Trockenfleisch und die Trockenwürste werden auf ursprüngliche Art über mehrere Wochen in einem Räucherhaus aus dem 16 Jahrhundert geräuchert. 

unser Hof

Überblick

Unser Hof liegt auf knapp 1000 Metern im Jura. Mit dem Auto erreicht man uns in 20 Minuten von Moutier aus. ÖV gibt es hier keine. Rund um unseren Hof liegen unsere 30 ha Land und daran angrenzend unsere 6 ha Wald. 

Ungefähr neun Hektaren brauchen wir um das Futter für den Winter zu produzieren. Da wachsen verschiedene Gräser und auch einige Blumen. Auf einer Hektare bauen wir Getreide an: 2023 Hirse, 2024 Roggen und danach Dinkel. Da der Dinkel nicht gut kam haben wir anfangs Sommer Sorghum gesäht für Silo und letzte Woche wieder Dinkel. Unser Getreide verkaufen wir grösstenteils an Biofarm. Die restlichen 20 Hektaren sind Weideflächte für unsere Zebu und Kaschmirziegen. Das schönste Land, welches wir haben, ist unsere Waldweide von nationaler Bedeutung. Es ist ein Stück gepflegtes und doch auch sehr wildes Land. Die Biodiversität ist sehr hoch und das Land grenzt an die Schlucht "Gorge de Pichoux". Diese Weide wurde über Generationen so gepflegt: sehr schonend und doch so stetig, dass die Weide mit den vielen Sträuchern nicht zu einem riesen Jungel aus Bäumen und Sträuchern wird. Auf dieser Weide leisten besonders unsere Kaschmirziegen aber auch die Zebus einen grossen Beitrag, dass die Sträucher sich nicht zu schnell ausbreiten. Das restliche Weideland ist auch geprägt von diversen Strukturen: Hecken, Waldränder, Sträucher, Bäume, Totholz, Ast- und Steinhaufen. 

Auf unserem Hof fördern wir die Biodiversität: Wir haben viele Hecken, oft mit Krautsaum (Streifen neben der Hecke, wo das Gras stehen gelassen wird) und auf einem Teil, wo die Futtererträge gering sind haben wir Ökoflächen, die erst spät gemäht werden dürfen. 

Es ist ein stetiges ausbalancieren: der Hof muss rentieren und produktiv sein, damit wir davon leben können, dennoch soll die Landwirtschaft die wir hier betreiben niemandem schaden. 

Der einzige Dünger, welcher auf unserem Land ausgebracht wird, ist die Gülle und der Mist unserer Tiere. 

Agroforst 

Das Agroforstprojekt hat mein Vater angefangen zu planen und wir durften es dann ausführen. Beim Agroforst geht es darum Baumreihen in Wiesen oder Ackerflächen zu integrieren.  Bäume und Sträucher im Kulturland zu pflanzen haben mehrere Ziele: Weniger Trockenheit und Erosion, Schatten für Tiere und Pflanzen, mehr Artenvielfalt durch neue Lebensräume, Produktion von Früchten, Beeren, Nüssen und Edelholz und wie wir finden: es bringt Schönheit :)​

Bio aus Überzeugung

Bereits vor über 40 Jahren haben die Grosseltern von Isabelle den Hof auf bio umgestellt. Es gibt auf einem Bauernhof viel zu überlegen und überdenken, nicht allerdings ob der Hof bio bleiben soll. Was anderes als bio kommt nicht in Frage. Warum? Weil wir kein Gift auf unserem Land wollen, weil wir gesunden Boden, vielfältige Natur, gesunde Tiere und am Schluss gesunde Nahrungsmittel produzieren wollen, die so sind, wie die Natur sie schafft.

Qualität vor Quantität! 

 

Was wir tun, wie wir bewirtschaften soll für alle gesund und nachhaltig sein: für das Land, den Boden, die Pflanzen, für unsere Tiere, für uns, für unsere KundInnen und für die nächsten Generationen.

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