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Inzwischen ist Sommer geworden und wir haben die erste Runde der Futterernte (wenig Silo, viel Heu) abgeschlossen.


Bevors an Heuen ging, musste das Gras auf der Hektare wo die Hirse geplant war, gemäht werden. Da das Wetter Ende Mai noch kühl und feucht war, machten wir Silo und auch dieses wurde auf Grund des Wetters nicht ganz trocken genug. Doch die Zeit drängte. Die Erde musste fürs Säen vorbereitet werden. Da wir die vielen Steine, welche sich in den letzten Jahren etwas abgesetzt hatten, nicht hochholen wollten, haben wir uns entschieden einen Bauern mit seinem Geohobel zu engagieren, um das Feld vorzubereiten. Der Geohobel bearbeitet den Boden nur in den obersten 5cm, was optimal war für unser Vorhaben. Und tatsächlich, es gab ein wunderschöner Acker, mit sehr wenigen Steinen drin.


Auch mussten wir die letzten Maschinen für die Heuernte noch organisieren. Auf den letzten Drücker haben wir ein gebrauchtes Doppelmessermähwerk gefunden. Nach viel Nachfragen und Rumschauen hatten wir unsere Meinung nicht geändert- es ist uns wichtig so schonend wie möglich zu Mähen, auch wenn dies einen Mehraufwand bedeutet und dies ist mit so einem Mähwerk möglich. Es schneidet das Gras unten ab und zerstört so die Lebewesen (Insekten) im Gras nicht. So kam es zu einem weiteren Ausflug, um das Mähwerk in Dürrenroth abzuholen. Nun fehlte noch der Ladewagen, der bereits für uns bereit stand. Rochus erklärte sich bereit, diesen mit unserem Traktor zu holen. Die meisten Bauern hatten inzwischen fleissig gemäht und wir waren damit beschäftigt gewesen die letzten Maschinen zu organisieren. Als dann alles da war, war das Wetter etwas weniger beständig, doch wir wagten es das erste Mal Heuen in Angriff zu nehmen. Nach dem Silo auch dem "Hirseland" blieben noch ca. 8ha zu mähen. Wir wollten in 2 Etappen alles Mähen, doch da beim Mähwerk ein Keilriemen riss, liessen wir knapp 2 ha stehen. Der Rest gab auch genug zu tun! Rochus war eine ganze Woche hier - er half fleissig mit und zeigte uns alles was wir fürs nächste Mal wissen und können müssen. Auch Silvans Eltern waren einige Tage hier und waren eine sehr grosse Hilfe. Ohne diese helfenden Hände wären wir nicht fertig geworden. Ich musste, genau als es darum ging das Heu rein zu holen, zwei Tage aussetzen wegen einer Kieferhöhlenentzündung, die an der Sonne und im Staub noch schlimmer geworden wäre.

Einen Teil brachten wir trocken rein, der grössere Teil des Heus wurde einmal verregnet. Auch mit regelmässigem Überprüfen der Wetterlage auf diversen Apps kann einen das Wetter überraschen. So wirds auch nicht langweilig - das Wetter wird immer eine Herausforderung bleiben.

Auch die ersten Pannen gab es beim Heuen: mehrere kaputte Reifen, ein Defekt beim Ladewagen, der vor dem Verkauf nicht gesehen wurde. Doch alles konnte schnell geflickt und wieder eingesetzt werden.

Wir haben viele Traktorstunden gemacht und uns langsam etwas ans Fahren am Hang gewöhnt, wobei ich da noch der grössere Angsthase bin :-). Die bleibenden 2ha haben wir anschliessend fast alleine gemacht. Rochus kam als Unterstützung weil Silvan sich den Daumen stark gequetscht hat und wir nicht sicher waren, ob er beim Abladen und ins Gebläse schaufeln helfen kann. Es lief alles reibungslos und der Daumen hat sich, abgesehen von einem blauen Nagel, erholt.


Nach dem Heuen stand das Säen der Hirse an - ein weiteres Mal kam der Bauer mit Geohobel inkl. Sämaschine. Doch das Saatgut reichte nicht aus - was war da schiefgelaufen? Es stellte sich heraus, dass das Feld etwas grösser war als im Programm für die Direktzahlungen berechnet und gleichzeitig etwas zu viel Hirse durch die Sämaschine lief. Nach dem Säen musste das Feld gewalzt werden. Am nächsten Tag konnte ich bei einem Bauer im Jura, welcher Hirse übrig hatte, das fehlende Saatgut holen und Silvan konnte die letzten 20 Aren mit einer Sämaschine des Nachbars säen - dies war alles vor einer Woche. Trotz Trockenheit sind schon einige Spitzchen der Hirse zu sehen. Wir sind gespannt wie unsere Hirse gedeihen wird - es gibt im Umfeld skeptische Meinungen. Doch wir haben es für uns gut abgewogen und leben nach dem Motto : Wer nicht wagt, der nicht gewinnt.


Schon vor dem Heuen begann das Projekt "Jauche ausbringen". Wir konnten beim Nachbar ein altes Jauchefass ausleihen, welches bei ihm nicht mehr in Gebrauch ist. Um dieses an unserem Güllesilo anzuschliessen, haben ein paar Teile gefehlt die seit heute montiert sind. Nun warten wir auf Regen... um gerade davor die Hirse düngen.


Neben dem Heuen haben wir im letzten Monat viele Stunden für die Kühe und Ziegen gezaunt und geschaut dass es ihnen an nichts fehlt. Weiter haben wir mit Hilfe von Rochus zwei Kälber und ein Rind, welches wir ohne Ohrmarke bekommen haben, markiert - ein erfolgreicher "Rodeo" ;)

Vorgestern kam ein weiteres wunderschönes, gesundes Stierkalb zu Welt - Schorsch! Wir sind inzwischen gelassener. Behalten Mutter und Kalb im Auge, sind jedoch ruhig, weil wir besser einschätzen können wie es den beiden geht.


Die Hühner haben sich auch gut eingelebt und legen fleissig viele Eier. Die Eier werden grössenteils in einem Laden in Undervelier (La Sornette) und über einen Gemüsebauer aus dem Jura auf dem Markt in Moutier verkauft.


Langweilig wird es uns noch lange nicht... die Bäume brauchen Wasser und Pflege und unsere Ferienwohnung muss bis am 1.Juli fertig eingerichtet sein. Wir haben uns entschieden aus dem Holz von hier, welches mein Vater hinterlassen hat, Betten zu machen. Ruedi, Silvans Vater hat sich neben dem Heuen diesem Projekt angenommen. Es werden schöne massive Holzbetten aus Holz von hier - was will man mehr? Ansonsten sind wir damit beschäftigt Möbel zusammen zu suchen, damit wir nächste Woche alles Putzen und Einrichten können. Ein weiteres grösseres Vorhaben.


Vor ein paar Wochen haben wir uns entschieden, auf der Plattform www.landcamp.ch einen Stellplatz für Camper und Wohnmobile anzubieten. Unser Stellplatz war bisher überraschend gut besetzt.






Seit dem letzten Blogeintrag ist wieder viel passiert... hier passiert immer viel :-)

Beni, unserem "Sorgenkalb", geht es gut. Er gedeiht prächtig. Der Tierarzt hat uns mehr Sorgen gemacht als nötig. Nachdem Beni mehrmals keinen Schoppen mehr trinken wollte, haben wir es nicht weiter versucht. Anscheinend hatte die Mutter genügend Milch und er hatte wohl auch genug Kolostrum, um eine gute Abwehr zu haben. Am Donnerstag kam ein weiteres gesundes Kuhkalb zur Welt, Ragusa.


Wir haben ein paar Weiden gezäunt und die Zebus, zu ihrer grossen Freude, auf die Weide gelassen. Das Zaunen ist mühsam, da in den letzten Jahren viel gebastelt und kaum was richtig gemacht wurde. Uns fehlt im Moment die Zeit alle Zäune sauber zu verbessern. Das wird Arbeit für den nächsten Winter / Frühling. Auch die Ziegen sind nun auf der Weide.

Damit wir letzten Samstag 50 Hühner, welche bei einem Biobauer nach der üblichen Legezeit von einem Jahr ausgestallt wurden, bei uns einstallen konnten, mussten wir den Hühnerstall noch anpassen. 90 Eier pro Woche können wir in einem kleinen Laden in der Nähe verkaufen. Für die restlichen ca. 180 Eier sind wir Abnehmer/innen am Suchen.

Vor 2 Wochen war Isabel, eine Obstbauprofi da um mit uns die Pflege der Agroforstbäume sowie der ca. 50 älteren Obstbäume anzuschauen. Zeit an den Bäumen was zu machen hatten wir leider noch nicht. Doch die Bäume gedeihen alle gut, weshalb ein Schnitt auch erst im Herbst gemacht werden kann.


Wir haben weitere Maschinen, die wir brauchen gesucht, gefunden und gekauft: einen alten kleinen Traktor, einen alten Viehanhänger als "Weidestall" für die Ziegen, ein Tränkfass für die Kühe. Die Maschinensuche ist lästig, zeitaufwendig aber natürlich wichtig.


Wir haben einen Teil unserer Trockenweide geräumt und Asthaufen gemacht. Viel muss noch gemacht werden.


Silvan Vater und Onkel haben eine neue Treppe gemacht zum Balkon im ersten Stock. Wir sind froh, mussten wir uns nicht darum kümmern.


Als nächstes müssen wir die Weide weiter räumen, uns um die Vorbereitungsarbeiten und das Säen der Hirse kümmern, die Ferienwohnung einrichten und weitere Weiden in Stand stellen. Zudem müssen wir noch ein passendes Mähwerk kümmern, denn bald wird schon das erste Gras gemäht werden müssen.


Die Arbeit geht uns nicht aus, doch wir geniessen es und freuen uns, ist der Frühling eingekehrt. So fällt viel Arbeit fürs Holz machen und das Heizen mit unseren Holzöfen weg. Auch im Stall gibt es nicht mehr viel zu tun, da die Kühe nur noch in den Stall kommen zum Trinken (das Tränkefass ist noch nicht hier).





Am letzten Samstag waren wir über sechs Stunden im Auto unterwegs, um in Hemberg unsere Kaschmirziegengruppe zu holen. Nun sind sie da! 4 Mutterziegen mit ihren insgesamt 6 Gizi und eine einjährige Ziege. Sie sind noch etwas scheu, haben sich aber in ihrem neuen Reich eingelebt.


Seit mehreren Tagen hatten wir unsere Zebukuh "Bambi" genau beobachtet, weil wir dachten ihr Kalb kommt jeden Moment. Doch es hat sich nichts getan. Als wir am 5. April am Morgen in den Stall kamen meinte Lissi: "Mama schau, es sieht so aus als hätte Bambi ein Kalb bei sich im Stroh". So war es dann auch. Unser erstes wunderschönes Zebustierkalb. Ich hätte heulen können vor Freude. Es ist Bambis erstes Kalb, doch sie macht es so gut. Ohne Probleme konnten wir sie mit ihrem Kalb in unsere Abkalbebox bringen, damit sie ihre Ruhe haben. Leider haben wir bald bemerkt, dass die Kuh wenig Milch hat. Es kam nie genug, dass der kleine Beni, wie ihn Lissi getauft hat, wirklich trinken konnte. Vorgestern habe ich dem Tierarzt angerufen, um zu fragen was wir machen können. Leider nicht viel... hoffen dass die Milch noch kommt und dem kleinen den Schoppen geben. Doch den Schoppen wollte er nicht. Also gingen wir davon aus dass er doch genug bekommt... jedes mal ein paar Tropfen. Gestern wurde Beni schwächer und hat nicht mehr versucht bei Bambi zu trinken. Am Abend war der Tierarzt hier, er meinte die Aussichten sind schlecht. Wahrscheinlich habe Beni zu wenig Kolostrum (die erste Milch nach dem Kalben) bekommen, die absolut relevant ist für sein Immunsystem. Es läuft ein Kampf ums Überleben. Alle 2 Stunden versuchen wir nun ihn an die Flasche zu gewöhnen. Wir mussten, nach Anleitung einer erfahrenen Zebuhalterin, noch einen passenden Schoppen basteln. Der übliche Källberschoppen war viel zu gross. Bis heute am Mittag wollte er nicht aus dem Schoppen trinken, und dann hat er plötzlich angefangen zu sagen. Unterdessen hat er mehrere Schoppen getrunken. Die Erleichterung ist gross, auch wenn wir wissen, dass er noch nicht über den Berg ist und ein wohl schlechtes Immunsystem ihm zu schaffen geben wird. Doch die Hoffnung aufzugeben ist keine Option.


Am Nachmittag des 5. Aprils kam unsere dritte und vorerst letzte Zebugruppe: Der Stier, 3 Kühe und 9 junge Zebus. Das Ausladen war etwas hektisch, doch bald ist im Stall Ruhe eingekehrt.





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